Sonntag, 23. Oktober 2011

Postelwitzer Steinbrüche

Die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz sollte heute wieder mal unser Ziel sein. Die S-Bahn brachte uns 5 Iwalker (w:m = 3:2) bis Bad Schandau. Von dortaus liefen wir zum Luchsgehege am Aufzug hinauf. Weiter ging es an den Ostrauer Holzhäusern entlang zur Emmabank, von der man elbaufwärts ins Elbtal blicken kann. Den Zahnsgrund erreichten wir über das Meergründel. Im Gegensatz zu unserer Tour im zeitigen Frühling zog es uns nicht auf die (stark bevölkerten) Schrammsteine. Wir schlugen stattdessen den verborgenen Pfad am Beginn des Obrigensteiges ein, der nach kurzem Anstieg auf der Hangterasse unterhalb der Postelwitzer Steinbrüche verläuft. Vor über 100 Jahren stillgelegt zeugen nur noch die senkrechten, fast weißen Wände, zahlreiche herumliegende Blöcke und bemooste Mauern sowie jetzt als Hütten genutzte Steinbrecherhäuser vom ehemaligen Betrieb. Nahe des ehemaligen Wirtshauses "Zum guten Bier" lud eine sonnige Sitzbank zu einer ausgiebigen Rast ein. Von dort schweifte der Blick übers Elbtal bis zum Lilienstein. Auffällig war das häufige Vorkommen der nordamerikanischen Rot-Eiche (Quercus rubra), die hier einen zusagenden Standort gefunden hat. Der Neophyt hat sich inwischen eingebürgert und wird besonders vom Eichelhäher über weite Strecken verbreitet. Ein älterer Herr zeigte uns einen versteinerten Seestern an einem etwa 4 m hohen Block, den wir ohne dessen Hilfe nie gefunden hätten. Am Ende der Steinbrüche stiegen wir zum Fuße des Elbtalwächters auf. Von dem idyllischen Plätzchen bieten sich ähnlich schöne Ausblicke wie von der noch höher gelegenen Kleinen Bastei. Schließlich tippelten wir nach Schmilka hinab, wo uns der Zug wieder aufnahm.

Der Aufzug in Bad Schandau

Blick auf Falkenstein und Schrammsteine
Blick von der Emmabank zum Großen Winterberg
Rast an den Steinbrüchen

Am ehem. Wirtshaus "Zum guten Bier"
Blick von der Kleinen Bastei bei Schmilka

Samstag, 15. Oktober 2011

Böhmisches Mittelgebirge VI

Daß die heutige Tour zu einer der schönsten werden würde, ahnten wohl viele Iwalker. So kam es, daß sich sage und schreibe 20 Leute (w:m = 11:9) mit dem Wanderexpreß nach Böhmen aufmachten. Wir starteten am Bahnhof Schreckenstein. Zäher Nebel begleitete uns fast beim gesamten Aufstieg durch urwüchsige Laubwälder. Selbst die Burg Schreckenstein (Hrad Střekov) war nur zu erahnen. Kurz vor Neudörfel (Nová Ves) erreichten wir eine Wiese, wo sich herrliche Ausblicke auf das nebelumwobene Elbtal boten. Im Dorf befindet sich ein hübsches Ensemble aus der kleinen Kapelle, der alten Dorflinde und einem schönen Haus mit typischem Laubengang. Nachdem wir kurz den Weg verfehlten, fanden wir dann doch recht zügig unser Ziel: die Hohe Wostrey (Vysoký Ostrý; 587 m). Den Gipfel krönt ein aus Tephrit bestehender Zacken, der Rest eines Vulkanschlotes. Über ausgetretene Stufen erklommen wir die Aussichtsplattform, die ihren Namen alle Ehre machte. Von Kuchen und allerlei Mitbringsel gestärkt liefen wir rasch bergab durch die wilden Laubmischwälder in die Prutschelschlucht (Průčelská rokle). Am Talschluß eines Seitenbaches gab der Wald den Blick auf die wilden Zacken der Uhufelsen (Výřý skály) frei, die ausgedehnte Blockhalden überragen. In Birnai (Brná) angekommen wanderten wir durch grüne Siedlungen zurück zur Burg Schreckenstein. Es blieb genügend Zeit für eine Burgbesichtigung und zur Einkehr. Böhmen, wir kommen wieder!

Bei Neudörfel (4 Iwalker nicht im Bild)

Die Dorflinde in Neudörfel

Blick über das Elbtal zum Milleschauer

Ebenso

Blick von der Hohen Wostrey zum Lobosch

Uhufelsen

Burg Schreckenstein

Ebenso