Samstag, 17. Dezember 2011

Pillnitz – Bad Schandau

Eine richtig lange und anstrengende Tour sollte es noch einmal im alten Jahr werden, zu der sich drei Iwalk-Männer um 8 Uhr in Pillnitz einfanden. Bei beständig graupelndem und nässendem, düster verhangenem Himmel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt liefen wir zügig durch den Meixgrund, um warm zu werden. Aber spätestens an der Meixmühle waren alle ins Schwitzen gekommen. Weiter ging es über Reitzendorf nach Zaschendorf, auf den ersten "Berg", dann ein Stück Jagdwege, einen schlammigen Grund nach Bonnewitz hinunter, wo wir einem "Bettelmönch" auf seinem morgendlichen Spaziergang begegneten. Bald erreichten wir in Liebethal den gleichnamigen Grund und verließen ihn wieder in Lohmen. Nun kam ein etwas zähes Wegstück: die Straße durch das ganze Dorf hinauf. Beim Fleischer frischten wir unsere Wegzehrung mit einigen Knackern auf, die wir bei einer Mittagsrast in Rathewalde verzehrten. Nun schrumpfte unsere Gruppe um ein Drittel. In der zweiten Tageshälfte besserte sich das Wetter und die Sicht. Schnurstracks tipplten wir zum Hockstein. Nebelfetzen zogen aus dem Polenztal herauf. Hinab ging es durch die Wolfsschlucht und wieder hinauf durch den Schindergraben. Zufällig entdeckten wir Stufen im Fels, die uns auf kürzestem Wege auf den Ritterfelsen brachten, von dem man zur Burg Hohnstein blicken kann. Wir duchquerten eine Siedlung und erreichten den Schanzberg, wo sich eine Stellung von Napoleon befand, und von der sich herrliche Ausblicke bieten. Durch den Forstgraben trafen wir auf den Tiefen Grund und stiegen gegenüber den steilen Eulgrund zur Weitzdorfer Höhe hinauf. Auf dem sturmumtobten Gipfel kämpfte Klärchen mit schwarzen Wolken und zauberte mit dem im goldenen Gras gefallenen Neuschnee wunderbare Stimmungen. Lange hielten wir es da oben nicht aus, sondern wanderten durch die schlammige Nasenhöhle und den noch schlammigeren Forstgraben zur Kohlmühle im Sebnitztal. Noch zwei Anstiege waren bis Wustmannsdörfel zu bewältigen, dann bildete die Schloßruine den allerletzten "Gipfel" der Tour. Schließlich kamen wir um 16 Uhr in Bad Schandau an und die Fähre fuhr vor unserer Nase weg. Die 35-km-Wanderung mit etlichen Höhenmetern merkte man erst in den Knochen (oder Fußsohlen), als wir den Zug verlassen mußten... 

Liebethaler Grund
Ritterfelsen: Burg Hohnstein (10.12.11)
Schanzberg: Gickelsberg und Tanzplan (10.12.11)
Weitzdorfer Höhe: Zschirnsteine und Hoher Schneeberg
Weitzdorfer Höhe: Pfaffenstein und Lilienstein