Sonntag, 14. Dezember 2014

Adventslatsch


Einmal mehr fanden sich 8 Iwalker (w:m = 3:5) zur fast traditionellen gemütlichen Wanderung mit anschließender Einkehr im Gasthaus „Zum Rabenauer Grund“. Mit der Weißeritztalbahn fuhren wir dieses Mal bis Dipps.










Auf dem Markt öffnete gerade der Weihnachtsmarkt. An einem Glühwein kamen wir nicht vorbei. Das Wetter zeigte sich eher wie im November mit tiefhängenden Wolken und Niesel. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, durchstreiften wir die matschige Dippser Heide. 

 









Im Zentrum machten wir am Einsiedlerstein eine Rast. Der Felsen ist einer der westlichsten Reste der kreidezeitlichen Sandsteinplatte, die in der Sächsischen Schweiz wesentlich mächtiger ist. In Seifersdorf erreichten wir nun das Tal der Roten Weißeritz, deren Verlauf nicht nur die Schmalspurbahn, sondern auch wir folgten. Durch den erst Spechtritzgrund, dann Rabenauer Grund genannten wildromantischen Talabschnitt tippelten wir zügig. Am Ende durchquerten noch einige die Somsdorfer Klamm, erklommen die Teufelskanzel im Halbdunklen. Am Ende fanden sich 7 Iwalker zum Schlemmen und Lachen im Gasthaus ein…











Nun kann der Weihnachtsmann kommen.

Mittwoch, 19. November 2014

K – K – K


... oder von der Kamenzer Bahnlinie über den Keulenberg nach Königsbrück – tippelten wir am Buß- und Bettag. Immerhin 8 Iwalker (w:m = 3:5) machten sich trotz tristem Novemberwetter auf den Weg. Am Haltepunkt Bischheim-Gersdorf stiegen wir aus dem Zug und wanderten bei Dauerniesel und höchstens 5 °C zunächst auf einer uninteressanten Straße durch Bischeim. Bald erreichten wir unser erstes Ziel, den Park des Dorfes. Die Anlage kann sich sehen lassen.



 

 













Danach zogen wir an der „Kulturmühle“ Bischheim (einer ehemaligen Windmühle) vorbei, wagten einen Blick in einen noch aktiven Steinbruch im Lausitzer Granit, um durch Wald und Feld nach Oberlichtenau zu gelangen. Große Steine mit Tafeln deutscher Volkslieder säumten den Weg. Die Zeit war noch nicht so weit vorangeschritten, so daß wir uns zu einem Besuch des Schloßparks entschlossen.


Nun wurde die Landschaft kleinteiliger und abwechslungsreicher. Wir folgten einem Lehrpfad an Wiesen und Teichen vorbei in den Wald und erklommen den Keulenberg. „Der Berg der Heimat“ ist die Dominante der Westlausitz und mit 413 m die höchste Erhebung zwischen Dresden und Schweden. Wegen seiner Einzelstellung war der Keulenberg ein wichtiger Punkt bei der „Königlich-Sächsischen Triangulirung“. Leider umhüllten heute den Gipfel die Wolken und auch das Gasthaus hatte geschlossen. Wenigstens trafen wir auf andere Wanderer.


Weiter ging es hinab durch Wald und Wiesen nach Reichenau. Hier beginnt das NSG „Tiefental“, ein verschlängelter und von Felsen gesäumter Abschnitt der Pulsnitz. Zwei Biberreviere konnten wir ausfindig machen. Nage- und Schleifspuren zeugten von Meister Bockarts Tätigkeit.


In der Dämmerung erreichten wir die hübsche sächsische Kleinstadt Königsbrück. Wir kehrten im Gasthaus zum Weißen Roß ein. Leider drängte die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges… Fazit: Ein gelungener Feiertagslatsch.

Sonntag, 15. Juni 2014

Sattelberg


Ein touristisch kaum erschlossenes, wenig bekanntes und botanisch reichhaltiges Gebiet ist die Gegend um den Sattelberg (Špičák) zwischen Oelsen auf deutscher und Schönwald (Krásný les) auf böhmischer Seite. Gerade zwischen Ende Mai und Anfang Juni locken die bunten Wiesen den naturbegeisterten Wanderer in das Osterzgebirge.

Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica)

Aus diesem Grunde machten sich 7 Iwalker (w:m = 5:2) auf zu einer gemütlichen Runde. Mit dem Auto fuhren wir zur abgelegenen Siedlung Bienhof. Von da aus wanderten wir in den idyllischen Mordgrund mit seinen geschützten Wiesen und Laubmischwäldern. Einige malerische Fichten säumen den fröhlich plätschernden Bach. Dem Grenzweg folgend kamen wir zu einer herrlichen Wiese mit einer größeren Ansammlung der Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica).












Nun überquerten wir die Grenze, liefen durch die Wiesen auf der böhmischen Seite und erklommen den Gipfel des Sattelberges (723 m). Der Berg ist geologisch interessant. Den Quarzporphyr durchbrach einst ein Vulkan. Die Basaltsäulen auf dem Gipfel zeugen davon. Der Erosion entging ein Sandsteingürtel rund um den Gipfel, von dessen Klippen man nach Osten einigermaßen Aussicht genießen kann. Der Fernblick war beeindruckend. Die klare Polarluft ließ sogar den Jeschken, den Rollberg und das Isergebirge erkennen.











Bild rechts unten: Blick von den Sandsteinklippen nach Osten zum Hohen Schneeberg. Links vom Schneeberg ist der Rosenberg und der Tannenberg erkennbar, rechts von ihm der Kleis und rechts von der Fichte der Jeschken.

Vom Gipfel an sich schweift der Blick von Dresden über die Berge des Osterzgebirges und das Gottleubatal auch über die A17, deren Verkehrslärm die sonstige Stille mehr oder weniger trübt (heute weniger, da Sonntag und Nordwind). Der Blick nach Osten ist durch Fichten verstellt, die nach dem Krieg auf der Wiese unterhalb des Gipfels angepflanzt worden sind. Zu Füßen des Basaltgipfels gab es bis 1945 ein Gasthaus, welches später verfiel. Im Süden schränken die Höhen des böhmischen Erzgebirgskammes die Fernsicht ein.

 








Linkes Bild: Typische Steinrückenlandschaft des Osterzgebirges; rechtes Bild: Auf Magerwiesen breitet sich der wohlschmeckende Bärwurz (Meum athamanticum) aus.

Nach einer Mittagspause auf den Sandsteinklippen stiegen wir hinab und erkundeten eine Klufthöhle im Sandstein. Sie wurde offensichtlich bergmännisch besser zugänglich gemacht. Weiter ging es querfeldein nach Westen durch Wiesen und abwechslungsreiche, halboffene Sukzessionswälder bis wir das Gottleubatal erreichten.

Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)










Wir folgten einem Weg entlang des Flusses vorbei an Kataraktstufen bis zum alten Grenzübergang zwischen den Ortschaften Klein-Liebenau und Nieder-Schönwald, die es beide nicht mehr gibt. Die ehemalige Dorfstraße führt vorbei an den letzten Ruinen des Dorfes, wie der Thomas-Kapelle. An den ersten Häusern von Ober-Schönwald zweigten wir nach Norden ab, um zum Bienhof zurückzukehren.










Linkes Bild: Die Larve des Schwalbenschwanzes frißt auf allen Doldengewächsen, wie z. B. den Blättern des Bärwurzes.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Zinkenstein


Im Frühling ist es im Böhmischen Mittelgebirge besonders schön. Das frische Grün der naturnahen, blumenreichen Laubwälder lockt ebenso wie die traumhaften Wiesen und verschlafenen Dörfer. So machten sich an diesem Feiertag immerhin 17 Wanderlustige mit dem Wanderexpress auf nach Nestersitz (Neštědice). Auf einer nicht mehr ganz modernen Fähre gelangten wir über die Elbe zum gegenüberliegenden Großpriesen (Velké Březno). Einige Kilometer folgten wir dem Elberadweg bis hinter Kleinpriesen (Malé Březno). Ab da ging es straff bergauf. Sonne und Wolken wechselten sich ab. Die morgentliche Frische machte bald einer schwülen Luft Platz, so daß alle mächtig ins Schwitzen kamen. In halber Höhe erreichten wir auf einer Geländestufe eine herrliche Wiese mit ersten Ausblicken in die Umgebung. Danach führte uns der Weg durch die Ruinen des Dorfes Wittine (Vitín) mit uralten Sommer-Linden.


 









Noch einmal mussten wir uns ins Zeug legen, dann war Höhepunkt unserer Wanderung erreicht, der 683 m hohe Zinkenstein (Buková hora). Linkes Bild: Blick nach Nordosten zum Lausitzer Gebirge mit dem ebenmäßgen Vulkanberg Kleis (Klíč). Rechtes Bild: Blick nach Osten zum Jeschken (Mitte) und Rollberg (rechts).

 








Die Tetschner Baude (Děčínská bouda) war geschlossen (steht zum Verkauf). Also machten wir auf der Humboldt-Aussicht Rast. Linkes Bild: Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein. Rechtes Bild: Blick von der Humboldt-Aussicht auf Aussig (Ústí nad Labem).


Durch weitere Ruinendörfer (Großzinken, Mauerschin), frische Laubwälder und aussichtsreiche Wiesen trudelten wir bergab gen Saubernitz (Zubrnice). Blick über die Fluren von Mauerschin nach Osten zum Geltschberg (Sedlo):


Das hübsche Dorf hat sich zu einem kleinen Museumsdorf entwickelt. Sogar eine Museumseisenbahn gibt es, die ehemalige Strecke Großpriesen – Auscha.

 
Saubernitz (Zubrnice)

Hier verließen uns 4 Teilnehmer. Sie fuhren mit dem Bus nach Großpriesen zurück. Die anderen 13 Leute liefen noch mal bergauf nach Lischken (Liškov) und weiter auf einem schönen Bergrücken (Lischkenkuppe), der herrliche Aussichten bot. Auf einer Wiese blühten unzählige Gewöhnliche Pechnelken (Silene viscaria):

 
 








Leider mußte die letzte Rast etwas zu kurz ausfallen, da die Zeit drängte. Zudem verdunkelte sich der Himmel immer weiter und es grummelte in den Wolken. Rasch liefen wir den sich am Hang schlängelnden Weg nach Großpriesen hinab, wo die Vorausgeeilten bereits bei böhmischen Bier und Musik saßen. Natürlich gab es hier das im Ort gebraute „Březňák“. Noch einmal brachte uns die Fähre ans andere Ufer und der Wanderexpress zurück nach Drážďany (Dresden).

Bahnhof Großpriesen
 



Montag, 21. April 2014

Cottaer Spitzberg


Dieses Jahr führte uns der Osterhase (alias Zwinki) auf einer gemütlichen Wanderung zum Spittaer Kotzberg, äh… zum Cottaer Spitzberg. Zu acht und im ungewöhnlichen Verhältnis w:m = 4:4 machten wir uns mit der S-Bahn auf nach Pirna. Die Innenstadt ist ein Schmuckstück und hat sich zu Ostern besonders in Schale geworfen.

 










Wir folgten einem Weg am Hang des Gottleubatales durch herrlich frischgrüne Laubwälder bis Rottwerndorf. Dort wechselten wir die Talseite und wanderten den Lohmgrund hinauf. Dieser ist durch zahlreiche aufgelassene Steinbrüche und Gärten sehr verwinkelt. Am Talschluß kann man in einen aktiven Sandsteinbruch hineinsehen. Die Steinbrüche wurden bis 1963 von einer eigenen Bahnstrecke Pirna – Großcotta bedient, die mit einem Tunnel direkt den oberen Lohmgrund erschloß. Dieser Tunnel erlangte in den letzten Kriegstagen Berühmtheit. Hier wurden Bilder der Gemäldegalerie Dresden bombensicher eingelagert.




Nun durchquerten wir das hübsche Dorf Cotta und erklommen den Cottaer Spitzberg. Der typische Basaltkegel ist ebenfalls von einigen ehemaligen Steinbrüchen angenagt. Allein der Gipfel ist vom Abbau verschont geblieben und kann über eine Eisenleiter bestiegen werden. Gekrönt wird er von einer Säule der „Königlich-SächsischenTriangulirung“.


Die Sicht hielt sich in Grenzen, bis zum Hohen Schneeberg konnte man über allerlei zarte Grüntöne und blühende Rapsfelder allemal blicken. Die Sonne verzog sich und eine steife Briese lud nicht gerade zum Verweilen ein. Dennoch wurde Zwinkis Osterbrot geschlachtet. Auf einer vom blühenden Wiesen-Schaumkraut verzierten Wiese am Fuße des Berges rasteten wir und gingen zum obligatorischen Verstecken und Suchen (im Wald) österlicher Mitbringsel über.

Danach ging es über Felder zur Kleinen Bastei am Rande des Gottleubatales. Die Aussicht ist allerdings völlig verwachsen. Wir stiegen zügig nach Zwiesel ab und folgten der 1976 stillgelegten Bahnstrecke Pirna – Bad Gottleuba bis Berggießhübel. Der Haltepunkt Zwiesel wurde einigermaßen wieder aufgehübscht und einige Signale und Tafeln aufgestellt, gewissermaßen ein Eisenbahn-Lehrpfad angelegt. Den Ostermontag schlossen wir mit einem Besuch im „Café 1a“ ab. Der Bus brachte uns pünktlich wieder zurück nach Pirna.

Sonntag, 30. März 2014

Trebnitzgrund


Wenn im zeitigen Frühling die Sonne die ersten zarten Blüten aus dem Boden kitzelt, zieht das Naturschutzgebiet Trebnitzgrund viele Naturfreunde an. Busch-Windröschen, Himmelsschlüssel, Lungenkraut, Frühlings-Platterbse und vereinzelt auch Leberblümchen gehören zu den ersten Frühlingsboten in diesem schönen Tal des unteren Osterzgebirges.

Wir fuhren mit der Müglitztalbahn bis Niederschlottwitz, wo um halb 10 noch einige dazustießen. Immerhin 12 Erwachsene und ein Kind machten sich nun auf den Weg zu unserem ersten Ziel, der sogenannten „Tausendjährigen Eibe“ am steilen Hang des Müglitztales. Etliche Eiben unterschiedlichen Alters stehen locker verteilt im Umkreis. Der Pfad führte uns über interessante Porphyr-Blockhalden mit interessanter Vegetation des Naturschutzgebietes Müglitzhang.

"Tausendjährige Eibe" (Taxus baccata)

In Oberschlottwitz angelangt wechselten wir die Szenerie. Nun wanderten wir in den besagten Trebnitzgrund. Etliche Leute hatten dieselbe Idee und so waren wir nicht die einzigen. Aber dennoch war hier sicherlich weniger los, als beispielsweise auf dem Schrammsteingrat.








 
 








Überall begleiteten uns die Busch-Windröschen (Anemone nemorosa). Wir folgten dem Lauf der Trebnitz bis Liebenau. Über einen etwas monotonen Feldweg erreichten wir eine Anhöhe mit etwas Aussicht zum Geisingberg und zum Sattelberg. Es war recht warm, aber diesig. Danach querten wir die Müglitz und kamen in Lauenstein an. Ein hübsches und verschlafenes Städchen.

 






 
 








Wir schlossen unsere Wanderung mit einem Besuch im Burg-Café ab. Leider war das ein Reinfall: Miese Qualität der Speisen und Getränke für einen stolzen Preis und dreckige Gläser. Pünktlich um halb 5 brachte uns die Müglitztalbahn zurück nach Dresden.