Donnerstag, 1. Mai 2014

Zinkenstein


Im Frühling ist es im Böhmischen Mittelgebirge besonders schön. Das frische Grün der naturnahen, blumenreichen Laubwälder lockt ebenso wie die traumhaften Wiesen und verschlafenen Dörfer. So machten sich an diesem Feiertag immerhin 17 Wanderlustige mit dem Wanderexpress auf nach Nestersitz (Neštědice). Auf einer nicht mehr ganz modernen Fähre gelangten wir über die Elbe zum gegenüberliegenden Großpriesen (Velké Březno). Einige Kilometer folgten wir dem Elberadweg bis hinter Kleinpriesen (Malé Březno). Ab da ging es straff bergauf. Sonne und Wolken wechselten sich ab. Die morgentliche Frische machte bald einer schwülen Luft Platz, so daß alle mächtig ins Schwitzen kamen. In halber Höhe erreichten wir auf einer Geländestufe eine herrliche Wiese mit ersten Ausblicken in die Umgebung. Danach führte uns der Weg durch die Ruinen des Dorfes Wittine (Vitín) mit uralten Sommer-Linden.


 









Noch einmal mussten wir uns ins Zeug legen, dann war Höhepunkt unserer Wanderung erreicht, der 683 m hohe Zinkenstein (Buková hora). Linkes Bild: Blick nach Nordosten zum Lausitzer Gebirge mit dem ebenmäßgen Vulkanberg Kleis (Klíč). Rechtes Bild: Blick nach Osten zum Jeschken (Mitte) und Rollberg (rechts).

 








Die Tetschner Baude (Děčínská bouda) war geschlossen (steht zum Verkauf). Also machten wir auf der Humboldt-Aussicht Rast. Linkes Bild: Der Fernsehturm auf dem Zinkenstein. Rechtes Bild: Blick von der Humboldt-Aussicht auf Aussig (Ústí nad Labem).


Durch weitere Ruinendörfer (Großzinken, Mauerschin), frische Laubwälder und aussichtsreiche Wiesen trudelten wir bergab gen Saubernitz (Zubrnice). Blick über die Fluren von Mauerschin nach Osten zum Geltschberg (Sedlo):


Das hübsche Dorf hat sich zu einem kleinen Museumsdorf entwickelt. Sogar eine Museumseisenbahn gibt es, die ehemalige Strecke Großpriesen – Auscha.

 
Saubernitz (Zubrnice)

Hier verließen uns 4 Teilnehmer. Sie fuhren mit dem Bus nach Großpriesen zurück. Die anderen 13 Leute liefen noch mal bergauf nach Lischken (Liškov) und weiter auf einem schönen Bergrücken (Lischkenkuppe), der herrliche Aussichten bot. Auf einer Wiese blühten unzählige Gewöhnliche Pechnelken (Silene viscaria):

 
 








Leider mußte die letzte Rast etwas zu kurz ausfallen, da die Zeit drängte. Zudem verdunkelte sich der Himmel immer weiter und es grummelte in den Wolken. Rasch liefen wir den sich am Hang schlängelnden Weg nach Großpriesen hinab, wo die Vorausgeeilten bereits bei böhmischen Bier und Musik saßen. Natürlich gab es hier das im Ort gebraute „Březňák“. Noch einmal brachte uns die Fähre ans andere Ufer und der Wanderexpress zurück nach Drážďany (Dresden).

Bahnhof Großpriesen