Sonntag, 17. Mai 2015

Milleschauer – Donnersberg


Den höchsten Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges zu besteigen, das war schon lange unser Ziel. Nun war es so weit: Auf zum Milleschauer (auch Donnersberg; Milešovka; 836,6 m)! Nur drei Iwalker (w:m = 2:1) nahmen die Strapazen auf sich. Der Wanderexpress brachte uns nach Aussig (Ústí nad Labem) und ein Bus bis Kleindubitz (Dubičky). Einmal mehr genossen wir die Aussicht von der Terrasse am Dubitzer Kirchlein. 

Das Dubitzer Kirchlein liegt idyllisch am Rande des Elbtales vor der Bergkulisse des Kletschen und des Milleschauer:


Wir ließen die Doerell-Aussicht links liegen und liefen schnurstracks zu einem Aussichtsturm, der fast direkt über dem Tunnel der noch in Bau befindlichen Autobahn steht. Oben blies eine steife Briese. Nun folgten wir weiter der gelben Markierung, wechselten auf grün und auf eine stark befahrene Straße. Wir beschlossen, sie auf unmarkierten Wegen zu umgehen. So stießen wir auf das seltene Melissen-Immenblatt (Melittis melissophyllum), was ich bislang noch nicht kannte. 



Letztendlich querfeldein erreichten wir wieder den grünen Weg, der aussichtsreich am Waldrand um den Berg Kletschen (Kletečná) führt. Die Stelle lud zu einer kleinen Rast ein. Wir querten die Fernverkehrsstraße und nahmen nun den Milleschauer in Angriff. Erst auf gelb nur mäßig ansteigend, bald auf blau recht steil ging es dem Gipfel entgegen. Der ganze Berg steht schon seit langem unter Naturschutz. Urige Wälder bedecken seine Flanken. Den Gipfel krönt ein steinerner Aussichtsturm mit dem 1904 errichteten „meteorologischen Höhenobservatorium Donnersbergwarte“. Wir löhnten 30 Kronen für eine schöne Karte und eine phantastische Aussicht. 


 
Blick nach Süden ins Böhmische Becken

Die gastronomische Einrichtung machte zunächst einen guten Eindruck: ziemlich neu, sauber, schicke Panoramafenster. Bier gab es allerdings nur im Plastebecher und die Speisekarte war sehr übersichtlich, ein kleines Imbissangebot, welches unsere Tschechischkenntnisse dennoch überforderte. Und wir den Kellner. Also blieb es bei einem Bier. Wir lagen gut in der Zeit. Also nahmen wir einen alternativen Abstieg über den blauen Weg und Tschentschitz (Černčice), folgten der roten und dann der gelben Markierung bis Schalan (Žalany). 


Hier fuhr wochenends doch kein Bus ab. Da wir 40 min vor Plan lagen, beschlossen wir weiter der Straße bis Hertine (Rytně) an der nächsten Bahnstrecke zu folgen. Hier fuhr der nächste Zug erst in einer Stunde ab. Also zogen wir weiter im Tal der Biela (Bílina) bis zur nächsten Station Prosanken (Brozánky). 


21 km kamen zusammen. Mit dreimal Umsteigen und nach drei Stunden Zugfahrt kamen wir endlich in Dresden an. Fazit: Landschaft schön, Straßenlatschen unschön, Aussicht bestens, Gastronomie mies, Rückfahrt 3 h, nochmals nur mit Auto…

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